Max-Planck Fellow Slagboom

Molekulare Epidemiologie: Spannende Ansätze der Alternsforschung

Warum altern Menschen unterschiedlich schnell? Das Ziel unserer Forschung ist es, die molekularen Mechanismen zu verstehen, die das Altern des Menschen beeinflussen. Wir konzentrieren uns auf Faktoren, die bei langlebigen Menschen identifiziert wurden und als Kennzeichen für gesundes Altern dienen können.

Warum werden manche Menschen älter als neunzig und können immer noch Fahrrad fahren während andere bei schlechter Gesundheit schneller altern? Alternsforschung in der molekularen Epidemiologie verbindet klinische Studien mit Biobanken und Biologie. Unser Ziel ist es, die Mechanismen zu verstehen, die den Ablauf und die Art des Alterns des Menschen über den gesamten Lebensverlauf hinweg bestimmen, die damit einhergehende zunehmende Anfälligkeit für Krankheiten, und alternativ die Faktoren, die ein gesundes Altern fördern. Wir konzentrieren uns in diesem Zusammenhang auf bestimmte Faktoren und Biomarker des Stoffwechsels für Gesundheit und Krankheit (einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoarthritis) und arbeiten in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Leiden (LUMC) und dem Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns.

Unsere Zusammenarbeit konzentriert sich zunächst auf genetische Hinweise aus Studien zu gesundem Altern und Langlebigkeit. Um beispiellose Befunde beim Menschen zu erreichen, untersuchen wir Nachfahren langlebiger Familien, die in historischen Datensätzen und Kohortenstudien identifiziert wurden. Seit 2002 folgen wir 3500 Personen in der Leiden-Langlebigkeitsstudie, basierend auf lebenden Geschwistern im Alter von über 89 Jahren, deren Nachkommen und Kontrollpersonen. Diese Studie ist eine einzigartige Quelle für biologische Proben und Daten über die Genetik und Biomarker des Alterns des Menschen. In Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von (inter-) nationalen Biobanken integrieren wir diese Alterungsstudien über die Lebensspanne hinweg. Daten zu physischen, kognitiven Gesundheits- und Lebensstilparametern werden mit Serumparametern, Genetik, (Epi) Genomik, Bildgebung und Stoffwechseldaten kombiniert, die durch moderne Omics-Technologien generiert werden. Zellbiologische Studien umfassen primäre Hautfibroblasten, periphere einkernige Blutzellen und mesenchymale Stammzellen.

Die Kooperationen zwischen dem Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns mit dem LUMC konzentrieren sich auch auf Eingriffe in die Lebensgewohnheiten und auf Biomarker-Profile. Hinweise können in unseren Patienten-, Bevölkerungs- und Familienstudien getestet werden, wie der GARP-Studie (Osteoarthritis im mittleren Alter), der Leiden 85 + Studie (ältere Patienten) und der Niederländische Hungerwinter-Kohorte (Populationen, die ungünstigen pränatalen Bedingungen ausgesetzt sind).

Wir waren in der Lage Maßstäbe für die Verwendung von menschlichen Proben in der Alternsforschung zu setzen und stellen neue methodische Ansätze und Einblicke zur Verfügung. Unter anderem für Eingriffe zur Förderung eines gesunden Alterns, neue Biomarkerprofile zur Klassifizierung älterer Patienten und für die Überwachung von Reaktionen auf Therapien oder Eingriffe in die Lebensgewohnheiten.

Max-Planck Fellow Programm

Das Max-Planck Fellow Programm fördert die Zusammenarbeit von herausragenden Universitätsprofessoren und Forschern der Max-Planck Gesellschaft. Neben ihrem Lehrstuhl an der Universität erhalten sie eine zusätzliche Arbeitsgruppe an einem Max-Planck-Institut.

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