Europäisches Forschungsgeld für Wickström Labor
“ERC Consolidator grant” und Embo Stipendium eingeworben
Das Labor von Sara Wickström am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns hat Grund zum Feiern: Max-Planck-Forschungsgruppenleiterin Sara Wickström wurde mit dem renommierten „Consolidator Grant“ des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) ausgezeichnet und Yekaterina Miroshnikova, Postdoc in der Wickström-Gruppe, wurde für ein EMBO-Stipendium ausgewählt. Das Forschungsgeld wird die Gruppe nutzen, um ihre Untersuchungen an Hauthomöostase und Alterung fortzuführen.

Unsere Haut schützt uns vor Krankheitserregern und unseren Körper vor Austrocknung. Dafür muss sie sich ständig erneuern und neue Hautzellen nachproduzieren. Die Stammzellen der Haut spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie den nötigen Nachschub an neuen Zellen liefern. Die Haut muss allerdings auf wechselnde Anforderungen reagieren – so nimmt sie zum Beispiel die Außentemperatur wahr und muss gleichzeitig in der Lage sein Wunden zu heilen. „Adulte Stammzellen in der Haut arbeiten in einer sehr dynamischen und flexiblen Art und Weise. Die Zellen können sich an verschiedene Situationen anpassen und sogar schon ausdifferenzierte Zellen können sich unter bestimmten Umständen in Stammzellen zurück verwandeln“, erklärt Sara Wickström.
ERC Consolidator Grant
Wie dieses flexible Verhalten der Stammzellen gesteuert wird will Wickström in ihrem vom ERC gefördertem Projekt untersuchen. Der renommierte Forschungspreis des Europäischen Forschungsrats bietet eine Förderung über Zwei Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren. Wickström will dabei verstehen welche genetischen und epigenetischen „Schranken“ ausdifferenzierte Zellen davon abhalten in einen Stammzellzustand zurückzukehren. Außerdem will die Gruppe Substanzen identifizieren, die Zellen in der Haut dazu bringen sich in Stammzellen zurück zu entwickeln. So hofft sie neue regenerative Therapien für Hautkrankheiten zu finden. „Für diesen Grant hätte es keinen besseren Zeitpunkt geben können. Dass wir jetzt über fünf Jahre eine sichere Förderung für dieses Projekt haben, ist ein sehr gutes Gefühl“, so Wickström.
Wickström hilft dieses Fördergeld außerdem dabei ihr neues Labor an der Universität Helsinki aufzubauen. Seit Januar 2018 arbeitet sie parallel am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns in Köln und am „Helsinki Institute of Life Science“ (HiLIFE).
Zusätzliche Förderung durch EMBO Stipendium
Auch Yekaterina Miroshnikova, Postdoc in der Wickström Gruppe, war mit ihrer Bewerbung für ein EMBO Stipendium erfolgreich. Dieses erhält sie über einen Zeitraum von zwei Jahren. „Ich freue mich sehr über das Stipendium. Es ist eine tolle Unterstützung für meine wissenschaftliche Karriere“, so Miroshnikova. In ihrer Forschung konzentriert sie sich auf die Frage wie mechanische Kräfte die Struktur des Zellkerns und des Genoms beeinflussen. „Die Aktivität eines Gens ist auch davon abhängig an welcher Stelle es sich im Zellkern befindet. Von außen kommende mechanische Signale die auf den Zellkern wirken, könnten die Position eines Gens verändern und damit die Genexpression beeinflussen oder sogar Schäden an der DNA hervorrufen“, erklärt die Wissenschaftlerin. Sie will jetzt untersuchen wie die Zelle diese Vorgänge steuert und wie das Genom vor Krafteinwirkungen von außen geschützt werden kann.
Über die Preisträger
Die Finnin Sara Wickström studierte und promovierte an der Universität Helsinki. Im Anschluss wechselte sie an das Max-Planck-Institut für Biochemie in München. Im Jahr 2010 starte sie ihre Paul Gerson Unna Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns. In ihrer Forschungsarbeit wird sie von der Max-Planck-Förderstiftung unterstützt. Seit Januar 2018 baut sie zudem ihr neues Labor an der Universität Helsinki auf. Yekaterina Miroshnikova kam 2016 als Postdoktorandin in das Wickström Labor nachdem sie ihre Promotion an der „Berkeley University of California“ abgeschlossen hatte.
Erfahren Sie mehr über die Arbeit in der Forschungsgruppe Wickström.