Ina Huppertz startet ihre Forschungsgruppe

Forschung an RNA-bindenden Proteinen und Alterung 

23. August 2022

Ina Huppertz hat ihre Max-Planck-Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns gestartet. Ihre Gruppe wird an Stammzellen des Nervensystems untersuchen, wie Proteine, die an RNA binden, den Stoffwechsel und die Alterung beeinflussen.

Benötigen Zellen ein bestimmtes Protein, dann lesen sie zunächst das entsprechende Gen ab und schreiben es in RNA um, die dann als "Bauplan" für die Produktion des Proteins dient. Dieser Prozess muss genau gesteuert und überwacht werden, damit keine Fehler auftreten. Dafür gibt es die RNA-bindenden Proteine. Sie binden an die RNA und stabilisieren sie, sorgen dafür, dass sie korrekt aus dem Zellkern transportiert wird, und stellen auch sicher, dass sie wieder abgebaut wird, wenn sie nicht mehr gebraucht wird.

Ina Huppertz hat während ihrer Promotion eine Technik mitentwickelt, mit der man genau feststellen kann an welchen RNAs die RNA-bindenden Proteine zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zelle sitzen. Als Teil ihrer Postdoktorandenstelle arbeitete sie an einer unerwarteten Gruppe an Proteinen, welche an RNA gebunden waren: Enzyme, die im Stoffwechsel der Zellen aktiv sind. Im Gegensatz zu klassischen RNA-bindenden Proteinen fand sie, dass die RNA die Enzyme regulieren kann und nicht die Enzyme die RNA.

Stammzellen des Nervensystems

Mit ihrer neuen Gruppe am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns möchte Huppertz jetzt an alternden Stammzellen des Nervensystems untersuchen, was im Alter mit RNA-bindenden Proteinen passiert. Diese Stammzellen brauchen für ihre Differenzierung einen Wechsel in ihrer Energiegewinnung. Dieser Wechsel funktioniert im Alter weniger gut. Ob und wie diese Umstellung des Stoffwechsels durch RNA-bindende Proteine gesteuert wird, will Huppertz jetzt erforschen.

„Das Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns ist ein unglaublich toll ausgestattetes Institut, an dem auf dem allerhöchsten wissenschaftlichen Niveau geforscht wird. Altern ist ein Zusammenspiel aus allem was einen Organismus ausmacht und das wird hier genauso zusammengebracht“, sagt Huppertz. „Hier zu sein ist wie ein wahr gewordener Traum.“

Über die Person

Ina Huppertz studierte und promovierte an der Universität Cambridge in Großbritannien. Danach wechselte sie 2015 als Postdoktorandin an das EMBL (European Molecular Biology Laboratory) in Heidelberg in die Forschungsgruppe von Matthias Hentze. Nach einem 8-monatigemen Aufenthalt als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des Europäischen Forschungsrats (ERC) in Brüssel, Belgien startete sie im August 2022 ihre Max-Planck-Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns. 

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