Die Chance des Lebens

Nils-Göran Larsson wird das Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns verlassen und Professor am Karolinska-Institut in Schweden werden.

Nach 10 Jahren exzellenter Forschung in Köln zieht Max-Planck-Direktor Nils-Göran Larsson zurück nach Schweden. Als Professor und Mediziner wird er seine Forschung über mitochondriale Funktionen und Krankheiten am Karolinska-Institut in Solna, nördlich von Stockholm, fortsetzen. Die Brücke zwischen Köln und Stockholm wird jedoch nicht abgebrochen. Als externes wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Biologie des Alterns wird Nils seine Zusammenarbeit fortsetzen und eine kleine Forschungsgruppe in Köln beibehalten.

"Weiterziehen ist eine gute Sache in der Wissenschaft", sagt Nils. Ein neuer Kontext, neue Kollegen und eine neue Umgebung würden es ermöglichen, etwas Neues zu schaffen. Der Wissenschaftler zieht zurück nach Schweden und stellt sich gleichzeitig neuen Herausforderungen in seiner Karriere. Er wird nicht nur seine Forschung an Mitochondrien und deren Rolle bei Krebs fortsetzen, sondern auch als Oberarzt bei der Diagnose von Patienten mit mitochondrialen Erkrankungen tätig werden.

Seit nun mehr 30 Jahren untersucht Nils-Göran Larsson ein wichtiges Organell unserer Zellen - die Mitochondrien.  Während seiner Zeit in Köln hat er das Verständnis für diese Organellen - wie sie reguliert werden, wie die molekularen Maschinen funktionieren und wie mitochondriale DNA erzeugt, übertragen und vererbt wird - stark verbessert. Mit Hilfe der Max-Planck-Gesellschaft und des Lead-Discovery-Centers erweiterte seine Gruppe zudem das Verständnis für mitochondriale Transkription und entwickelte ein neues Medikament gegen Krebs, das derzeit von einem Biotech-Unternehmen lizensiert wird.

Neben seinen wissenschaftlichen Errungenschaften in Köln wird Nils nie das Gefühl vergessen, eines der Gründungsmitglieder eines so großen wissenschaftlichen Instituts wie dem Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns gewesen zu sein. "Es gab drei Regisseure in einem leeren Raum und wir mussten anfangen, alles in Gang zu bringen", erinnert sich der schwedische Wissenschaftler, wenn er an die Zeit im Jahr 2008 zurückdenkt. "Es war dieser Pioniergeist und die einmalige Chance ein völlig neues Institut zu gründen", fährt Nils fort und erklärt, dass sie das Institut von Grund auf neu erbauen mussten. Vor allem in exzellente Kerneinrichtungen, die den Wissenschaftlern seither bei der Realisierung ihrer Projekte ständig helfen, hätten sie viel Arbeit investiert.

Das Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns hat sich in den letzten Jahren mit seinen Nachbarinstituten und Kooperationspartnern zu einer der stärksten Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Mitochondrien- und Alternsforschung entwickelt. Zusammen mit dem kürzlich ernannten neuen Direktor Thomas Langer gründete Nils damals die so genannte Vortragsreihe "MitoClub", um den wissenschaftlichen Austausch und die Zusammenarbeit in der mitochondrialen Forschung, insbesondere zwischen der Universität Köln und dem Max-Planck-Institut, zu fördern.

Der Umzug nach Schweden bedeutet jedoch nicht, dass Nils Köln den Rücken kehren wird. Ganz im Gegenteil. Er möchte die bereits bestehende Brücke zwischen dem Karolinska-Institut und dem Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns stärken. Im bereits bestehenden Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns – Karolinska Institute Laboratory (MPI-KI) können die Grundlagen der Wissenschaft aus Köln mit der Praxis für Patienten am Karolinska-Institut in Stockholm verschmelzen. Als externes wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Biologie des Alterns hat Nils auch die Möglichkeit, eine kleine Forschungsgruppe mit Sitz in Köln zu unterhalten. "Ich werde Köln regelmäßig besuchen. Nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch weil die Stadt im Zentrum Europas so viel Kultur und Geschichte zu bieten hat."

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