Orsolya Leidecker in das Emmy Noether-Programm aufgenommen

Start ihrer Forschungsgruppe am Institut für Genetik der Universität zu Köln

Orsolya Leidecker, Postdoktorandin in der Forschungsgruppe "Mechanismen der DNA-Reparatur" am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns und Fellow der Mildred Scheel School of Oncology Aachen-Bonn-Köln-Düsseldorf (MSSO ABCD) an der Universitätsklinik Köln, ist in das renommierte Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen worden. Das Programm gibt besonders qualifizierten Nachwuchswissenschaftler:innen die Möglichkeit, eine unabhängige Nachwuchsgruppe zu leiten und sich für eine Professur an einer Universität zu qualifizieren. Leidecker erhält in den nächsten 6 Jahren 1,9 Millionen Euro und wird ihre Forschungsgruppe am Institut für Genetik der Universität zu Köln aufbauen. Ihre Gruppe wird den Zusammenhang zwischen zwei zellulären Prozessen untersuchen, die während des Alterns und bei Krebs häufig gestört sind: die Aufrechterhaltung der Genomstabilität und der Transport von Proteinen durch den Kernporenkomplex.

Unser Genom wird ständig durch genotoxischen Stress angegriffen, der zu zahlreichen DNA-Schäden führt und eine Instabilität des Genoms zur Folge haben kann. Unter physiologischen Bedingungen wird die Genomstabilität durch ein kompliziertes Netzwerk von DNA-Reparaturwegen aufrechterhalten, die durch posttranslationale Modifikationen (PTMs) und den kontrollierten Transport von Proteinen über den Kernporenkomplex engmaschig reguliert werden. Diese Komplexe sind riesige Kanäle, die die Kernhülle durchlöchern und den Transport großer Moleküle zwischen dem Zytoplasma und dem Zellkern vermitteln.

Leideckers Gruppe wird die Wechselwirkungen zwischen PTMs und der Funktion des Kernporenkomplexes und seiner Komponenten untersuchen. In Zukunft könnte dieses Wissen genutzt werden, um neue Behandlungen für Krebs oder altersbedingte Krankheiten zu entwickeln, bei denen Probleme mit dem Kernporenkomplex oder den DNA-Reparaturwegen auftreten.

Über Orsolya Leidecker

Orsolya Leidecker studierte von 2004 bis 2009 Biotechnologie an der University of Technology and Economics in Budapest, Ungarn, und promovierte 2013 in Molekularbiologie an der University of Dundee. Im Jahr 2015 wechselte sie als Postdoc in die Forschungsgruppe von Ivan Matic am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns. Seit 2019 arbeitet Leidecker als Postdoc in der Forschungsgruppe von Ron Jachimowicz.

Über das Emmy Noether-Programm

Das renommierte Emmy Noether-Programm der DFG bietet exzellenten Nachwuchswissenschaftler:innen die Möglichkeit, sich durch die eigenständige Leitung einer Nachwuchsgruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Universitätsprofessur zu qualifizieren. Neben einer herausragenden Promotion müssen erfolgreiche Bewerber:innen eine exzellente Publikationsleistung vorweisen und bereits internationale Anerkennung in ihrem Fachgebiet erlangt haben. Die Förderung wird zunächst für drei Jahre gewährt, mit der Möglichkeit für weitere drei Jahre.

Dieser Artikel wurde von Jonas Goergens geschrieben.

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