Hans-Georg Sprenger leitet neue Forschungsgruppe

Warum hilft Sport, das Altern zu verlangsamen?

Das Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns begrüßt eine neue Forschungsgruppe unter der Leitung von Hans-Georg Sprenger, die seit Anfang Juli die Auswirkungen von Stoffwechselstress auf den menschlichen Körper erforscht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, warum der Körper im Alter zunehmend Schwierigkeiten hat, mit diesem Stress umzugehen. Sprenger nutzt sowohl körperliche Aktivität als auch altersbedingte Stoffwechselerkrankungen wie Übergewicht oder Typ-2-Diabetes als Modelle für Stoffwechselstress. Nach seiner Zeit als Postdoc in der Abteilung von Thomas Langer kehrt er nun als Leiter seiner eigenen Forschungsgruppe an das Institut zurück.

Sport hilft gegen das Altern, Übergewicht lässt einen schneller altern - das scheint schon lange bekannt. Aber warum ist das so? Sprengers Forschungsgruppe will wissen, welche Stoffwechselwege in unseren Zellen durch Sport angeregt werden und bei Übergewicht negative Folgen haben. Dazu untersucht er so genannte „small molecules“, kleine Moleküle, die beim Stoffwechsel im Körper entstehen, und wie sie auf die Mitochondrien in verschiedenen Organen wirken.

Bereits während seiner Postdoc-Zeit hatte sich Sprenger auf ein bestimmtes „small molecule“ konzentriert, das Ergothionein. Der Ergothionein-Spiegel in den Mitochondrien von Muskelzellen steigt bei körperlicher Aktivität an und sinkt mit zunehmendem Alter. Sprenger konnte das Protein identifizieren, an das Ergothionein in den Mitochondrien bindet. „Mein Ziel ist es, die molekularen Mechanismen und Stoffwechselwege zu entschlüsseln, die durch Sport die Gesundheit im Alter fördern. Darauf aufbauend könnten möglicherweise Medikamente gegen das Altern entwickelt werden“, erklärt Sprenger.

„Es ist aufregend, in einer anderen Rolle zurückzukehren, und ich freue mich sehr auf die kommende Zeit. Ich war vier Jahre weg und die Forschung am Institut hat sich in dieser Zeit enorm weiterentwickelt. Besonders faszinierend finde ich die Vielfalt am Institut. Wir beschäftigen uns alle mit dem Thema Altern, aber jeder mit einem anderen Blickwinkel“, so Sprenger.

Über Hans-Georg Sprenger

Sprenger studierte von 2009 bis 2013 Biologie an der Universität zu Köln und schloss 2018 seine Promotion im Labor von Thomas Langer am CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung ab. Nach seiner Zeit als Postdoc bei Langer am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns wechselte er 2020 ins Labor von David Sabatini am Massachusetts Institute of Technology & Whitehead Institute (MIT) in Cambridge, USA, gefolgt von einer Postdoc-Stelle im Labor von Bruce Spiegelman an der Harvard Medical School & Dana-Farber Cancer Institute in Boston, USA. Seit Juli 2024 ist Sprenger erneut am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns tätig, diesmal als Leiter einer Forschungsgruppe.

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