Bestimmen unsere Gene wie alt wir werden?
Die genetische Veranlagung jedes Menschen hat einen Einfluss auf den Alterungsprozess und damit auf die persönliche Lebenserwartung. Vergleicht man die Lebensspanne eineiiger Zwillinge beim Menschen, so kann der Einfluss der Gene auf etwa 10-15 Prozent geschätzt werden [Melzer et al. 2020]. Im Vergleich zu den Genen spielen der individuelle Lebensstil und äußere Einflüsse eine viel entscheidendere Rolle beim Altern.
Bei einigen Modellorganismen ist bekannt, dass Gene einen direkten Einfluss auf die Lebenserwartung haben. Sowohl beim Fadenwurm Caenorhabditis elegans als auch bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster führt das Ausschalten bestimmter Gene sogar zu einer Verdoppelung der Lebenserwartung [Piper & Partridge 2018, Tissenbaum 2015]. Die Tatsache, dass sich solche lebensverlängernden Genmutationen in der Natur nicht etabliert haben, deutet jedoch darauf hin, dass die negativen Auswirkungen der Genmutationen die Vorteile der Langlebigkeit überwiegen.
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Quellenangaben:
- Melzer D, Pilling LC, Ferrucci L (2020) The genetics of human ageing. Nat Rev Genet 21(2):88-101.
- Piper MDW, Partridge L (2018) Drosophila as a model for ageing. Biochim Biophys Acta Mol Basis Dis 1864(9 Pt A):2707-2717.
- Tissenbaum HA (2015) Using C. elegans for aging research. Invertebr Reprod Dev 59(sup1):59-63.